Startschuss für das Bürgerbegehren: Einkaufen in der Denkmalstadt

24. Januar 2013 | von Kamran Salimi | Kategorie: Allgemein

Umbau statt Neubau – Für den Erhalt des Park-Hotels

Wir geben am heutigen Donnerstag den Startschuss für unser Bürgerbegehren „Einkaufen in der Denkmalstadt“ bekannt. Ziel des Bürgerbegehrens sind der Erhalt und die Einbeziehung des Park-Hotels und seines Festsaals in den geplanten Einkaufsschwerpunkt Rudolf-Breitscheid-Straße.

Die Planung zum Einkaufschwerpunk an der Rudolf-Breitscheid-Straße sieht den Abriss des stadtbildprägenden Parkhotels vor. Dieser Kahlschlag reiht sich als neuer Höhepunkt ein in eine lange Reihe historischer Fehlentscheidungen der Stadt Fürth zu Lasten historischer Bausubstanz, als Beispiele seien der Totalabbruch des Altstadtviertels Gänsberg (Projektname: „Neue Mitte“), der Abbruch des Geismann-Areals zu Gunsten des City-Centers, der Verlust der Sahlmannvilla und des Fischhäuslas, zuletzt der Hopfenspeicher der Brauerei Humbser genannt. Das Prädikat „Denkmalstadt“ ziert Autobahnschilder, doch scheint den Entscheidungsträgern der Stadt Fürth die Bereitschaft zu fehlen, dieses Leitmotiv in konkrete Planungen mit erforderlicher Leidenschaft einzubringen.

Das Park-Hotel prägt seit 1888 (und im gegenwärtigen Zustand seit über 60 Jahren) den größten Platz in unserer Stadt und ist ein Teil unserer Heimat. Das „erste Haus am Platz“ geht auf eine Bürgerinitiative zurück und spielte eine große Rolle im gesellschaftlichen Leben Fürths.

Nach mehrfachen Änderungen hat sich der nun vorliegende Entwurf des Investors für einen Ersatzbau an Stelle des Hotels nahezu 1:1 den historischen Dimensionen angepasst. Im Umkehrschluss: Nach entsprechendem Umbau reicht der freiwerdende Rauminhalt des Park-Hotels ebenso für die Umnutzung zum Einkaufsschwerpunkt aus. Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb ein hochwertiger, sanierungsfähiger Sandsteinbau einem in Höhe und Geschosszahl identischen Neubau mit Plattenfassade weichen soll. Selbst das als „luftig“ angepriesene Dachgeschoss, aus dem inzwischen 4. Entwurf in drei Monaten, ist Makulatur. Stattdessen ragen nun Betonstreben mit Glaselementen in die Höhe – siehe Homepage der Architekten Weiß & Volkmann.

Der Verein „Wir sind Fürth“ spricht sich klar für den neuen Einkaufsschwerpunkt aus, allerdings unter Erhalt der authentischen und wertvollen historischen Bausubstanz des Park-Hotels! Einkaufen im Denkmal ist möglich, und als Alleinstellungsmerkmal gegenüber im Metropolraum bereits bestehender Konkurrenz geboten.

Wir appelieren an alle Fürtherinnen und Fürther: Bitte tragen sie mit Ihrer Unterschrift und Weitergabe der Unterschriftslisten dazu bei, dass diese für unsere Stadtgesellschaft bedeutsame Richtungsentscheidung per Bürgerentscheid zur Abstimmung gestellt wird.

Unterschriftenliste für ein Bürgerbegehren – hier zum Download:

Unterschriftenlisten und Rückgabestellen:

Infostand mit Unterschriftenlisten:

Schlagwörter: , , ,
Kommentare (1)

Bisher einmal kommentiert:

  1. Stefan Zeilinger schreibt:

    warum wird eine alte einzigartige massive und wunderschöne fassade gegen einen neuen bauklotz ausgetauscht, obwohl an der ecke gegenüber das alte bankgebäude entkernt, renoviert und erhalten blieb. man sieht es geht auch so und es sieht toll aus. mit dem hässlichen neubau „modern art“ kann fürth sich dann einreihen in die lange liste neu aber geschmacklos (siehe city center). der neue glaskasten könnte nämlich in jeder stadt stehen, wo kein wert auf gute alte substanz gelegt wird um sich zu anderen stadtbildern abzuheben. fürth sollte sich endlich im konkurrenzkampf zu nürnberg besinnen und zu seinen einzigartigen alten fassaden stehen. fiedlerhaus und kino muss weg! bei diesen beiden gebäuden sieht man hässliche „modern art“ aus den 60, 70 und 80ern. so soll es mit der ecke park hotel in 20 – 30 jahren nicht enden! eine wunderschön entkernte und liebevoll renovierte fassade des alten park hotel gebäudes wäre eine super werbung für die stadt fürt und in diesem gebäude kann genauso ein modernes einkaufszentrum entstehen! keiner will arbeitsplätze blockieren, sondern ein umdenken einlenken „die alten dinge renovieren und erhalten! oder könnten wir uns vorstellen dass in z.b. rothenburg ob der tauber die alten häuser neuen weichen sollen!?

Hinterlasse einen Kommentar

Du musst eingeloggt sein um einen Kommentar zu hinterlassen.