Ergebnisse der Gustavstraßenbefragung – hier zum nachlesen!

23. Oktober 2013 | von Kamran Salimi | Kategorie: Allgemein

Was hat Dublin, Basel, Sao Paulo, Madrid und Fredericksburg (USA) mit der Gustavstraße in Fürth zu tun und gibt es einen Unterschied in der Wahrnehmung in Sachen Gustavstraße zwischen Nürnbergern und Fürthern? Die Auflösung diese Rätsels und noch viel mehr können wir Ihnen mit der aktuellen Auswertung verraten.
Hintergrund dieser Antworten war eine Befragung, die wir als Verein „Wir sind Fürth e.V.“ im September 2013 in Fürth durchgeführt  haben. Insgesamt 10.000 Umfragekarten wurden an über 20 öffentlich zugänglichen Stellen ausgelegt und gleichzeitig in allen Briefkästen der Gustavstraße und näheren Umgebung verteilt.
In der Umfrage ging es im Wesentlichen um vier Punkte:
1) Woher kommt der/die Umfrageteilnehmer/in?
2) Welche Öffnungszeiten der Freischankflächen werden favorisiert?
3) Soll die Anzahl der Feste und Veranstaltungen in der Gustavstraße beibehalten werden?
4) Welche Lösungsvorschläge zum Konflikt in und um die Gustavstraße hat der Umfrageteilnehmer/in?
Die Ergebnisse liegen nun vor – und der Rücklauf ( 51%) der Umfragekarten hat unsere Erwartungen bei weitem übertroffen! Die Umfrageteilnehmer haben zum Teil sehr ausführlich geantwortet, so dass wir allein aus den Antworten zur Frage vier (Lösungsvorschläge) ein Taschenbuch mit knapp 200 Seiten füllen könnten.
Ebenfalls überraschend für uns, dass fast 80 % ihren vollständigen Namen und Adresse angegeben haben. Das ermöglicht uns natürlich nun eine sehr detailierten Eindruck wiederzugeben, wie die Auswärtigen, aber auch die Fürther, die Anwohner oder aber die direkten Anwohner der Gustavstraße selbst zu dem Thema stehen. Neben naheliegenden Antworten zur Lösung des Konfliktes gibt es durchaus auch neue Aspekte, die wir Ihnen ebenfalls als Ergebnis der Befragung vorstellen möchten. Natürlich wiederholen sich viele Vorschläge, deshalb haben wir Ihre Antworten zusammengefasst.
Die Ergebnisse wurden Anfang der Woche der lokalen Presse, Vertretern der Stadt Fürth und dem Hotel- und Gaststättenverband vorgestellt und übergeben. Hier können Sie sich selbst nun ein Bild machen über die Abstimmungsergebnisse:
ERGEBNISSE DER BEFRAGUNG: DOWNLOAD
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Alle die mitgemacht haben und zum Teil sehr ausführlich und konstruktiv ihre Gedanken zur Lösung des Gustavstraßenkonfliktes niedergeschrieben haben.
K. Salimi
i.A. Wir sind Fürth e.V.

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Kommentare (8)

8 Kommentare:

  1. D.Halbhuber schreibt:

    Schön gemachte Auswertung. Die Ergebnisse Zeigen, wie festgefahren die Situation ist. Am letzten Heimspiel konnte ich aus der Bar beobachten, wie ein gewisser Herr nebst Frau heimgekommen ist. Gleich ging es mit dem Pöbeln los. Das ist traurig. Selbst auf meine Aufforderung hin, dass im Sinne der Gustav zu lassen wurde weitergemacht. So bekommen wir da keine Ruhe mehr rein. Zur Umfrage an sich: Ich finde das Engagement gut. Allerdings habe ich immer ein wenig Bauchschmerzen, mit viele gegen wenige. Der einzelne Anwohner hat eben Rechte, die ihm zustehen. Diese Rechte dürfen in einer Demokratie nicht unbeachtet bleiben, oder ignoriert werden. Es darf sich nicht wiederholen, das Leute vertrieben werden. Würde man es mit ihm machen, was käme dann danach. Das geht schon sehr in Richtung Anarchie. Insofern wünsche ich mir mal etwas: Der Herr Anwohner soll seine Rechte durchsetzen. Das muss man nicht mögen, aber man muss es akzeptieren. Man kann nur gegensteuern, indem man versucht die gesetzlichen Voraussetzungen zu ändern. Ich hoffe sehr, dass sich die Stadt um eine solche Lösung bemüht. Am besten noch vor dem 16.März.

  2. Statistiker schreibt:

    Das Ergebnis zeigt, wie man Auswertungen verschönert bzw Lobby bezogen darstellen kann.
    Allein die Tatsache das nur 36% der rausgegangen Karten ausgewertet wurden zeigt schon, dass die Interesse um den Erhalt der „Gustavstrasse“gerade mal 1/3 beträgt. d.h. 2 von 3 Fürther ist es egal. Nicht desto trotz, von dieser lächerlichen 1/3 sind wiederrum noch einmal 1/3 dafür, die Öffnungszeigen auf 22 Uhr zu beschränken. Das sagt viel aus.

  3. Ulrich Schönweiß (Die Linke) schreibt:

    Liebe „Wir sind Fürth“,

    auch auf diesem Wege möchte ich mich noch einmal bei Euch für Euer tolles Engagement bedanken ! Die Umfrage zur Gustavstraße war eine sehr gute und demokratische Idee. Aufgrund der hohen TeilnehmerInnenzahl ist diese auch aussagekräftig. Auch finde ich sehr bemerkenswert, welch überwiegend gute Vorschläge von der Bevölkerung gemacht wurden. Davon könnte sich die Politik „eine Scheibe abschneiden“. Auch ich denke, daß letztlich nur eine gemeinsame Lösung Frieden stiften wird. Die Umfrageergebnisse sind dabei jedoch eindeutig, was zur Einsicht führen wird.
    Eure Arbeit wird -davon bin ich überzeugt- einen erheblichen Eindruck hinterlassen und Gehör finden, auch bei den Verantwortlichen.

    Nochmals vielen Dank, Ulrich Schönweiß (Die Linke)

  4. Kamran Salimi schreibt:

    Hallo „Statistiker“,
    wir haben mit der Befragung eine (Zufalls-)Stichprobe durchgeführt, die primär rein Quantitativ ausgelegt war. Um repräsentativ zu sein müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

    1) Alle Personen einer zu untersuchenden Grundgesamtheit müssen die gleiche bzw. eine berechenbare Chance haben, in die Stichprobe zu gelangen -> hierzu haben wir an 25 Stellen Fragekarten öffentlich ausgelegt und gleichzeitig den Anwohner der Gustavstraße zusätzlich Umfragekarten zukommen lassen.
    2) Die Stichprobe dieser Personen muss hinreichend ausschöpft werden, d.h. dass sich letztlich nicht nur eine Minderheit der Kontaktierten für eine Befragung bereit erklären -> Auch dies war sichergestellt, da jeder mitmachen konnten und wir keinen Einfluss darauf hatten, wer mitmacht. Zusätzlich waren die Fragen Ergebnisoffen formuliert, so dass jeder – gleich welche Meinung er vertritt – mitmachen konnte und so „Einfluss“ auf das Ergebnis nehmen konnte.
    3) Die Befragten müssen so ausgewählt werden, dass sie die gesamte Bevölkerung repräsentieren oder eben den Teil, dessen Stimmung, Vorlieben oder Meinungen abgebildet werden soll. -> Siehe 1 & 2 – Es ging um die Gustavstraße – dem zufolge lagen die Karten auch hier aus, da wir die Meinung dieser Zielgruppe wissen wollten.
    3) Die Auswahl einer Teilgesamtheit ist so vorzunehmen, dass „aus dem Ergebnis der Teilerhebung möglichst exakt und sicher auf die Verhältnisse der Gesamtmasse geschlossen werden kann.“ Dies ist dann der Fall, „wenn sie [die Teilerhebung] in der Verteilung aller interessierenden Merkmale der Gesamtmasse entspricht, d.h. ein zwar verkleinertes, aber sonst wirklichkeitsgetreues Abbild der Gesamtheit darstellt.“. -> Das war ebenfalls der Fall, da die Gesamtmasse gleich derer ist, die in der Gustavstraße sind. Zusätzlich war die Fragestellung so gewählt, dass es eindeutig und unmissverständlich um die Situation in der Gustavstraße ging. Hierzu wurden die Befragten unmittelbar in der Gustavstraße zu Ihren Gewohnheiten bzw. zu den Interessen befragt und wir hatten einen entsprechenden Rücklauf, der auch Rückschlüsse auf die Gesamtheit zuläßt.

    Kommen wir also zum Rücklauf. Wir haben 10.000 Karten verteilt, wovon scheinbar 7132 Karten tatsächlich genutzt wurden. D.h. „streng genommen“: bei einem Rücklauf von 3658 Karten haben wir auf 10.000 Karten bezogen 36,5 Prozent an der Befragung teilgenommen. Das ist statistisch gesehen völlig ausreichend um repräsentativ zu sein. Die meisten Umfrage- oder Marktforschungsinstitute sind mit einem Rücklauf von 25-30 Prozent völlig zufrieden – höhere Rücklaufwerte ergeben nämlich nicht zwangsläufig andere Ergebnisse! Nehmen wir den Rücklauf auf die scheinbar tatsächlich genutzten Karten haben wir sogar einen Rücklauf von 51,2 Prozent. Wenn das nicht repräsentativ sein soll?

    Ein letztes noch bzgl. Lobbyarbeit. Wir als Verein haben bewusst darauf geachtet, dass alle Meinungen berücksichtigt werden. Es sind keine Meinungen unberücksichtigt gelassen worden und wir haben es ebenfalls bewusst vermieden hier Stimmung gegen Einzelne zu machen – zumal wir nicht glauben, dass dadurch die Probleme in der Gustavstraße gelöst werden. Dies sollte auch an Hand dessen deutlich werden, dass wir die konstruktiven Vorschläge der Teilnehmer in den Vordergrund stellen. Wenn Sie diese sachliche Darstellung von Fakten nun als Verschönerung oder Lobbyismus betrachten – dann ist das ihr gutes Recht. Ich würde aber in Anbetracht der Tatsachen eher davon ausgehen, dass Ihnen persönlich das Ergebnis nicht gefällt und jetzt lieber mit uns eine Methodendiskussion führen wollen, um das Ergebnis in Frage zu stellen. Aber auch das ist Ihr gutes Recht – ändert aber nichts an den Tatsachen.

    Ihr, K. Salimi

  5. Gabriele Altstötter schreibt:

    für mein daführhalten ist diese ganze diskussion um eine person hier in der Gustavstrasse unmöglich. wenn er es versäumt hat sich VOR dem umzug zu informieren wo er hinzieht, hat er sein recht verwirkt anderen vorschriften zu machen. SOLL ER DOCH WIEDER WEGZIEHEN !!!! keiner hindert ihn daran. aber er hindert uns alt-eingemeindete Fürther an dem was hier eben entstanden und gewachsen ist.
    für solche leute habe ich keinerlei verständnis und werde es niemals haben ! aber das sind berufsmässige querulanten, spassverderber, lebensfremd, unglückliche menschen. (netiquette bitte beachten) nicht wir, wo wir einfach mal abends ausgehen mögen und spass haben. und das friedlich und eben halt nur fröhlich. wenn DAS einer nicht verstehen kann oder will, dann soll er doch gleich auf den friedhof umsiedeln. da hat er seine ruhe. ruhe sanft. ich könnte echt k….. wenn ich die kommis von dem menschen les.

  6. Frank Láhoda schreibt:

    Ich habe das heute schon an andere Stelle geschrieben und kopiere es jetzt lediglich. Meine Rechtschreibfehler mögen mir verziehen sein. Ich bin einfach kein Germanist… 😉 Übrigens begrüße ich es sehr, dass sich die Vereinsspitze neu formiert hat!

    Also bei aller Antipathie dem Verein gegenüber finde ich die Umfrage sehr gut gemacht. Das Ergebnis war ja eigentlich schon von Anfang an klar. Was mich nur sehr überrascht hat ist, wie wenige direkte Anwohner teilgenommen haben. Ich finde, hier gilt es die Hintergründe zu analysieren. Sind die Anwohner der Sache einfach nur noch verdrossen? Möchten sie einfach Ärger vermeiden? Das ist auch mein einziger Kritikpunkt an der Auswertung: Die Formulierung „von den Anonymen hätten 43 BEHAUPTET Anwohner zu sein“. Das finde ich nicht in Ordnung. Ich kann nachvollziehen, dass Anwohner die bisher noch nicht involviert sind, vielleicht aus Sorge lieber Anonym ausfüllen. Schließlich wurde doch die Anonym-Option genau dafür angeboten, oder? Weiter bin ich der Ansicht, dass man sich nicht so auf den Herrn Schwalme konzentrieren sollte. Natürlich ist er der Klageführer schlechthin, aber er möchte einfach ein Gesetz durchsetzen. Und so kommen wir zur TA Lärm. Die entstand ursprünglich 1968 und wurde lediglich einmal 1998 durch die damalige Umweltministerin Dr. Angela Merkel modifiziert. Alleine die Zeiträume sprechen Bände. Grundsätzlich finde ich die TA Lärm bei – ich nenne es mal „Gesellschaftslärm“- eher unpassend, befasst sie sich überwiegend doch mit dem Immisonsschutzrecht bzgl. des gewerblichen Lärms im Sinne von Anlagen, Maschinen, Fahr- und Flugzeugen, sowie Schienenlärm und den Emissionen von Autos. Hier sollte grundsätzlich darüber nachgedacht werden, ob die TA überhaupt für Kern- und Mischgebiete geeignet ist. Wenn ja, muss man einfach sehen, dass Anfang der 70iger die Situation anders war. Man wollte die Leute rechtzeitig im Bett haben, damit sie am nächsten Tag fit sind und schön zum Dienst erscheinen. Aber das ist heute einfach nicht mehr Zeitgemäß. Die Arbeitszeiten vieler Bürger haben sich soweit verändert, dass bei vielen der Feierabend oft erst um 21 Uhr beginnt. Insofern muss darüber nachgedacht werden, hier Veränderungen zu schaffen. Da die TA Lärm allerdings ein Bundesgesetz ist und Bundesgesetze immer über den Landesgesetzen stehen, gebe ich dieser Sache wenig kurzfristige Chancen. Insofern wäre die am wahrscheinlich effizienteste Lösung, kurzfristig Abhilfe zu schaffen, die Gustavstraße an die bayerische Biergartenverordung anzupassen. Langfristig wird aber auch das nichts helfen, weil die Gustavstr. per Definition einfach kein Biergarten ist und die Biergartenverordnung halt leider auch nur ein Landesgesetz ist. Insofern ist die ganze Sache thematisch vom Bundesumweltministerium zu bearbeiten. Immerhin wird ein etwaiges Berufungsurteil aus München auch bundesweiten Einfluss üben. Also insofern ist jetzt dringend Lobbyarbeit gefragt: Von Gaststättenverbänden, Hoteliers usw.. Abschließend ist es einfach schade, dass die Situation so weit eskaliert ist. Aus meiner Sicht geht und ging es nie um die Lärmbelästigung an sich. Ich habe mit Verlaub den Eindruck, dass hier einzelne Personenkreise einen Streit austragen. Auf dem Rücken der restlichen Anwohner und der Gäste in der Gustavstr. Insofern bleibt nur zu wünschen, dass sich die Streitparteien mal an einen Tisch setzen und klar Schiff machen. Sicher: Heiraten werden hier keine mehr entstehen, aber man sollte sich wieder mit Respekt und Anstand begegnen. Und da müssen einfach die Streitparteien den Anfang machen. „Es tut mir leid“ und „Wirklich ganz schön schief gelaufen“ wären keine Zeichen von Schwäche und Nachgeben, sondern würden emotionale Intelligenz und Großmut zum Ausdruck bringen. Ich bin überzeugt, dass vernünftige Regelungen – auch mit Ausschankzeiten bis 23 Uhr – gefunden werden können, wenn der persönliche Streit beigelegt ist und man den Themenkomplex sachlich angeht. Weil was weder Klageführer noch Wirte erkennen: Egal wie die Sache ausgeht, egal welche Urteile gesprochen und umgesetzt werden: Wenn der private und persönliche Streit nicht beigelegt wird, gibt es am Ende nur Verlierer.

  7. Frank Láhoda schreibt:

    Und zur angesprochenen „Lobbyarbeit“ möchte ich zwei oder drei klarstellende Worte verlieren: Der Begriff sollte nicht verteufelt werden. Lobbyarbeit entsteht immer dann, wenn auf die Politik außerhalb des Parlaments Einfluss genommen werden soll. Also auch mit dieser Umfrage oder einer Onlinepetition für die Gustavstraße. Das ist nichts schlimmes. Klar, in Berlin läuft das noch mal eine Spur härter ab, aber es ist nichts anderes.

  8. Ute Schlicht schreibt:

    Herrn Lahoda und Herrn Halbhuber sei Dank für ihre vernünftigen Ansichten – und „Wir sind Fürth“ für die Mühe mit der Umfrage!
    Kein Verständnis habe ich für Menschen wie Gabriele A., denen das Pöbeln auf der Straße noch nicht reicht und die deshalb noch in solchen Kommentaren „nachtreten“ müssen.
    In diesem Zusammenhang: Danke, Herr Halbhuber, für Ihre Zivilcourage im Falle „Heimkehr von Familie S.“! Könnten nicht noch mehr Bürger mit solchem Mut und Rechtsbewusstsein die Gustavstraße aufsuchen? Dann wär´s bald friedlicher dort!

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